Wichtige Anmerkung: Dieser Artikel wurde aus Gründen der allgemeinen Information über ökologische Geldanlagen veröffentlicht. Es soll nicht der Eindruck erweckt werden, dass wir die Produkte der im Text genannten Banken bewerben bzw. vermitteln, oder mit den genannten Banken geschäftlich zusammenarbeiten. Wenn Sie sich zwecks Informationsanforderung in das rechte Kontaktformular eintragen, erhalten Sie keine Produktvorschläge der aufgeführten Öko-Banken. |
Die Anthroposophie im Öko-Finanzwesen hat ihren Ursprung in der Weltanschauung und der Lehre von Rudolf Steiner. Diese ursprünglich spirituelle Bewegung hat im Bankenwesen seit 1974 zur Gründung von sogenannten sozial-ökologischen Banken geführt, wie beispielsweise der GLS.
Das Grundkonzept beruht auf der Förderung von Projekten, welche den Menschen und der Umwelt zugute kommen. Ethisch verwerfliche oder umweltschädliche Kreditanträge werden abgelehnt. Somit spielen diese Banken und ihre Kunden eine wichtige Rolle in sozialen, ökologischen und nachhaltigen Finanzbereichen. Ein wichtiger Teilbereich der Förderung sind die regenerativen Energien, diese werden von der GLS durch die Vergabe von Krediten gefördert. Gleichzeitig bietet die „Gemeinschaftsbank für Schenken und Leihen“ (GLS) eine hohe Transparenz an, da sich die Kunden über die unterstützten Projekte im Internet informieren können. 2014 wurden bereits 188.000 Kunden bei der GLS registriert, was eine Steigerung von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Bei der GLS handelt es sich nicht um die einzige Bank ihrer Art, jedoch gilt sie als die erste. Zudem zeichnete die Financial Times die GLS mit dem Titel „Nachhaltigste Bank in Europa“ aus.
Atomkraft oder die grüne Gentechnik werden nicht von der Bank gefördert. Rund zehn Jahre nach der Gründung der Gemeinschaftsbank für Schenken und Leihen entstand 1984 die Freie Gemeinschaftsbank in der Schweiz. Sie folgt ebenfalls den anthroposophischen Grundsätzen und arbeitet nicht gewinnorientiert. Geförderte Projekte sollen laut Unternehmensanspruch gemeinnützig sein oder auf andere Art und Weise der Allgemeinheit dienen. Im Geschäftsjahr 2013 wurden von der Bank Kundenkredite mit einer Gesamthöhe von rund 180 Millionen CHF vergeben. Eine dritte Bank, welche auf einer ökologischen Finanzwirtschaft basierte, war die Ökobank. Sie wurde 1984 gegründet und 2003 von der Gemeinschaftsbank für Schenken und Leihen übernommen. Die Bank hat sich aus einer Bewegung gegen die Nachrüstungspolitik entwickelt. Es sollte Kapital für alternative Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, sodass unter anderem auch die Entwicklungsförderung in der Dritten Welt beschleunigt werden konnte. Trotz eines Bilanzvolumens von rund 380 Millionen DM im Jahre 2000 geriet die Ökobank in finanzielle Schwierigkeiten, was drei Jahre später zur Geschäftsübernahme durch die Gemeinschaftsbank für Schenken und Leihen führte.
Die Anthroposophie hat in vielen Bereichen zu Veränderungen geführt. Die Grundgedanken wurden hierfür an die Anforderungen angepasst und umgesetzt. Der Kapitalismus steht im Bankenwesen im Gegensatz zu den Ansprüchen der sozial-ökologischen Banken, da ihre Ziele nicht die Gewinnmaximierung sind. Vor der Kreditvergabe werden die Auswirkungen der Projekte abgewogen und es findet eine Entscheidung im Sinne von ethischen und moralischen Grundsätzen statt. Soziales Engagement wird dabei ebenso unterstützt wie die umweltfreundliche Energieerzeugung. Nachhaltiges Bauen, Windkraftanlagen und der ökologische Landbau zählen zu den wichtigsten Kreditvergaben der Banken. Im Laufe der Jahre hat sich der Erfolg der Anthroposophen im Finanzwese stetig gesteigert. Während 2005 die Gemeinschaftsbank für Schenken und Leihen rund 14.000 Mitglieder verzeichnen konnte, wurden 2014 mehr als 37.000 Mitglieder registriert. Durch die Geldanlagen konnten jedes Jahr über 11.000 Projekte unterstützt werden. Viele Unternehmen hätten bei konventionellen Banken entweder keinen oder ausschließlich teure Kredite erhalten. Anthroposophische Ideen stehen vielfach im Widerspruch zur Gedanken der Gewinnmaximierung, können jedoch auf längere Sicht rentabel sein. Im Bereich der regenerativen Energien beispielsweise finden sich attraktive Anlagemöglichkeiten, da es sich um eine Investition in die Zukunft handelt. Ohne eine entsprechende Förderung lassen sich viele Projekte allerdings nicht verwirklichen.
Die Bedeutung der Anthroposophen im Öko-Finanzwesen ist steigend. Der Energiewandel und die Forderung nach Nachhaltigkeit entsprechen den Grundideen der Banken und führen zu einer vermehrten Geldanlage durch die Kunden. Dies ist die Voraussetzung für einen Ausbau, da durch ein hohes Geldvolumen weitere Projekte unterstützt werden können. Zudem wünschen die meisten Kunden Transparenz und möchten erfahren, wie ihr Geld angelegt wird. Somit wird die Grundidee der Anthroposophie auch in Zukunft im Finanzwesen anzutreffen sein und den Menschen, der Umwelt und auch dem finanziellen Interesse von Anlegern zu Gute kommen. Gewinnerzielung und die Einhaltung von ethischen und umweltverträglichen Grundsätzen müssen sich nicht widersprechen, sondern lassen sich vereinen.
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